Winterlinge (Igel)

Bei mir ziehen nicht nur arme kleine Katzen ein, nein, auch so manch anderes Getier. So ist heuer bei uns eines der wenigen igelfreien Jahren Nun, da dann viel Zeit bleibt, gebe ich eben Tips zur Igelüberwinterung.                                            

 

Einen Igel dürfen Sie nur mitnehmen, wenn er bei Frost draußen ist und unter 500g wiegt. Wenn Sie mit dem Gewicht nicht sicher sind, können Sie das Tier zuhause abwiegen. Wiegt das Tier nur knapp darunter, so quartieren Sie ihn sofort wieder aus, dorthin wo Sie ihn gefunden haben und geben Sie ihm noch ein Schälchen Katzenfutter mit auf den Weg.

 

Beträgt das Gewicht um 450g, so können Sie diesen nicht ins Freie setzen. Behalten Sie ihn aber jetzt in der Wohnung, so wird der Igel sterben. Bringen Sie ihn sofort zum Tierarzt, oder aber, sollte es gerade nicht möglich sein, unbedingt an einen kalten, aber frostfreien Ort. Und gehen Sie dann baldigst zum Tierarzt.

 

 

Mit einem Igel bekommen Sie gleich viele Tiere auf einmal. Denn unsere Stachler wimmeln vor Flöhen. Dies ist aber nicht das Hauptübel. Fürchterlich sind die Parasiten im Igelkörper. Igel haben zumeist Lungenwürmer und bei plötzlicher Wärme können sich diese innerhalb von Stunden vervielfachen und zerstören im Nu die gesammte Lunge. Auch die Darmwürmer sind nicht zu verachten. 

 

 

Ein Igel, der plötzlich ins Warme kommt erliegt immer seinen Parasiten! Deshalb muss er zuerst zum Tierarzt, wo er Medikamente gegen diese Parasiten bekommt. Dannach können Sie den Igel für das Tier gefahrlos in der Wohnung aufnehmen.

 

Allerdings ist dies für Sie nicht gefahrlos. Igel stinken ganz ganz fürchterlich und nehmen keine Rücksicht darauf, wo sie Ihre zahlreichen Ausscheidungen hinterlassen. Schließlich liegt ein Igel auch gern in warmer Kacke und trägt dies dann munter in kleinen braunen lustig aussehenden Fussspuren herum.

 

Perfekt wäre natürlich ein Ort, wo es kühl ist, denn dann können Sie den Igel anfüttern und das Tier geht dann verspätet in den Winterschlaf. Im Warmen wird das Tier dauerhaft wach sein. An einem warmen Ort braucht der Igel daher mehr Futter und viel mehr Platz. Zudem stören Sie sein natürliches Bedürfnis.               

                                                                                                                     

 

Sie können Ihren Igel gerne im Keller plazieren. Am besten in einer verschließbaren, allerdings luftdurchlässigen Kiste. Darin sollte sich als Bodengrund Zeitungspapier befinden, sowie ein mit viel Heu und Streu gefülltes Schlafhäuschen. Achtung, auch wenn Igel plump wirken, es sind gute Kletterer und können sehr gut ausbrechen. Die Kiste muss auch nicht allzu groß sein (ca. 1,20mx50m), denn Ihr Igel soll bald schlafen. Helligkeit ist für das Igelchen jetzt nicht so wichtig.

 

Während Ihr Tierchen noch aktiv ist (Igel sind nachtaktiv), können Sie ihm Katzenfutter aus der Dose füttern. Zwar gibt es auch spezielles Igelfutter, doch schon seit 15 Jahren fütter ich nur Katzenfutter und es gab hierbei noch nie Probleme. Ab und zu können Sie ein Eigelb (bitte ohne Eiweiss, da hier Durchfall droht) und auch verschiedene Würmer aus dem Zoofachhandel anbieten, aber dies ist nicht zwingend notwendig. Bitte bieten Sie immer frisches Wasser an. Und nicht erschrecken, natürlich müssen Sie die Kiste täglich komplett neu einrichten, Igel sind Schweine.

                                                                                                                                                                                                                                                                                       

 

Ihr Igel wird jetzt täglich länger schlafen und alsbald wird er sich dann gar nicht mehr blicken lassen. Dann erübrigt sich auch das Ausmisten. Stellen Sie nun nur noch Katzentrockenfutter (oder auch Igeltrockenfutter) bereit, denn es wird tagelang stehen. Achten Sie täglich auf das Wasser.

 

Bitte wühlen Sie keines Falls in der Schlafbox, ob ihr Igel noch lebt. Es ist natürlich, dass er sich verschlupft. Bitte öffnen Sie nur so kurz wie möglich um zu kontrollieren, ob Futter oder Wasser nachgefüllt werden muss. Denn auch der faulste Igel streckt ab und an seine Nase aus dem Winterquatier und nimmt dann ein wenig Nahrung und Wasser zu sich.

 

Ende Februar werden die meisten Igel wieder wacher. Und Ende April, wenn es schneefrei ist, dann ist es soweit. Sie können Ihren Igel gefahrlos aussetzen und nach 1-2 Wochen können Sie in ihrem Keller auch wieder frei durchatmen.

Achtung: Igel vertragen keine Milch, bei Eiern bitte nur das Eigelb, niemals Eiweiss verfüttern. Bieten Sie Ihrem Igel nebenzu noch etwas Zophobasmaden und Anderes Kriechtier an, tun Sie ein besonders gutes Werk.

 

 

Nach oben