Die europäische Wildkatze

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 Die europäische Wildkatze 

Einst war sie sehr häufig in Europa, wurde aber durch die starke Landschaftskultivierung beinahe ausgerottet. Die Bestände erholen sich jetzt glücklicherweise wieder, so dass sie hoffentlich bald nicht mehr selten sein wird.

Einst soll sie auch viel näher an menschlichen Siedlungen gehaust haben und sie habe sich angeblich auch gut beobachten lassen. Leider wurde sie ab dem 16 Jahrhundert stark bejagt. Deshalb sei sie heute angeblich so scheu.

In all unseren Hauskatzen fließt das Blut der europäischen Wildkatze - dies ruht daher, dass die Wildkatze einst sehr häufig war und sich allerorts mit der Hauskatze paarte. (Der ursprüngliche Vorfahr der Hauskatze ist die Falbkatze, eine südliche Unterart der europäischen Wildkatze).

Daher ist es interessant zu wissen, wie die Wildkatze ihr Leben gestaltet. Durch die Seltenheit der Wildkatze - und daher dass sie wissenschaftlich lange uninteressant war und sie noch heute äußerst scheu ist - wissen wir leider nur wenig über sie.

Die europäische Wildkatze lebt als Einzelgänger. Nun, dass finden wir zumindest in jeder Lektüre. Ganz so einzelgängerisch ist ihr Leben aber gar nicht, auch wenn die europäische Wildkatze niemals auf die Idee käme, sich in einer Gruppe zu behaupten.

Eine Wildkatze besetzt ein bestimmtes Revier, in welches zumindest keine andere Katze eindringen darf. So ist es aber nicht ganz. Die Weibchen sind untereinander sehr aggressiv und bewachen ihre Grenzen äußerst scharf. Dringt eine fremde Kätzin ein, so erfolgt ein verbitterter Kampf, der oft mit Verletzungen einhergeht. Auch ein Kater bewacht seine Grenzen sehr sehr scharf und 2 Kater dulden sich noch nicht einmal in einander angrenzende Reviere.

Aber, jeder Kater würde versuchen, sich ein Revier zu suchen, in dessen Nähe sich viele Kätzinnen befinden. Ein Gebiet, dass der Kater besetzt überlappt sich mit den Revieren möglichst vieler Weibchen.

Die Reviere sind riesig und Kater und Kätzinnen begegnen sich daher nicht oft. Die Zusammentreffen außerhalb der Paarungszeit verlaufen in der Regel friedlich, naja, ein bisschen Gezicke, ein bisschen Gefauche, aber ohne Kämpfe oder weiteren Auseinandersetzungen.

Die Weibchen werden 1x im Jahr zwischen März und Mai rollig (dies bedeutet, sie sind paarungsbereit). Da der Kater schlecht alle Damen im Umkreis zugleich decken kann, werden die Kätzinnen zu unterschiedlichen Zeiten rollig. In einem bestimmten Zirkel kann man also davon ausgehen, dass alle Wildkatzenwelpen den gleichen Vater haben.

Während der Paarungszeit hat der revierbesetzende Kater alle Hände voll zu tun. Immerhin muss er vermehrt sein Revier bewachen, so manch ein fremder Jungkater hätte auch Interesse an der Damenwelt und dann muss er ja noch horchen, welche Kätzin ihn gerade verlangt. Zudem hat er jetzt nicht nur seine eigenen Grenzen zu bewachen, sondern zusätzlich auch die der Kätzinnen. Nicht dass von der ihm abgewandten Grenze ein weiterer Kater dahertrottet und seinen Anspruch kundtut.

Während der Paarungszeit halten sich die Damen aber ohnehin nahe der Grenze des revierinhabenden Katers auf. Immerhin ist er der stärkste hier, er hat das von der Konkurrenz  bean-spruchte Hauptrevier mit Zugang zu allen umliegenden Damen.

Wie die Paarung genau erfolgt und wie lange der Kater bei einer Kätzin verbleibt ist leider nicht bekannt, so wie leider vieles über Wildkatzen im dunkeln liegt.

Nach ein paar Wochen erblicken die jungen Welpen das Licht der Welt und lernen die nächsten 6 -8 Monate alles, was sie zum Überleben in der Wildniss benötigen. Erst ein paar Monate bevor die nächchste Paarungszeit ansteht, werden sie von der Mutter verstoßen.

Die ersten Wochen verbringen die Welpchen in einer Baumhöle, aus der diese erst in einem Alter von 6 Wochen zum Erstenmal ihre Näschen in die Freiheit stecken. Während dieser Zeit werden sie von der Mutter gesäugt. Diese verlässt jetzt nur selten den Bau und nimmt stark ab während diesen ersten Wochen. Nur zum Jagen geht sie hinaus und achtet dabei, dass die Kleinen nicht zulange allein bleiben.

Die ersten zwei Wochen haben die Welpchen die Augen noch verschlossen und können nichts sehen.Mit zunehmenden Alter der Welpen lässt die Mutter sie immer mehr und mehr allein und im Alter von 3 Monaten bringt sie den Kitten dass Erstemal lebendige Beute. In diesem Alter wird die Baumhöle auch nur noch zum Schlaf verwendet. Durch das Spiel mit dieser Beute erlernen die Kitten zugleich auch das erfolgreiche Jagen. Dabei geht man heute davon aus, dass Tiere nicht nur spielen um zu lernen, sondern auch weil es einfach Spaß macht, wie auch unseren Kindern.

Die Kitten bleiben dann zwischen 6 und 8 Monate im Revier der Mutter und müssen sich dort - nach und nach - immer mehr allein behaupten. Schließlich wird das Muttertier sie vertreiben und die jungen Katzen wandern in verschiedene Richtungen ab und suchen sich eigene Reviere. Die jungen Kater leben dann lange allein, bevor sie ein Gebiet beanspruchen können, dass an weibliche Reviere anstößt. Zudem ist bemerkenswert, dass die Kater oft kilometerweit wandern, bevor sie sich niederlassen. Die Weibchen haben weniger Schwierigkeiten, da sie nahe einem Katergebiet gerne geduldet werden, solange sich die Grenzen fern derer anderer Weibchen befindet. Zudem werden sie nahe dem mütterlichen Revier geduldet und helfen sogar manchmal dem Muttertier bei der Aufzucht  des Folgewurfes, bevor sie entgültig abwandern.

Auch kann es vorkommen, dass zwei männliche Geschwister länger zusammenbleiben, wenn kein günstiges Revier zu besetzen ist. Dann streifen sie gemeinsam umher, bis es einem gelingt ein günstig gelegenes Gebiet zu besetzen.

Wir sehen also, keine Wildkatze ist ständig allein und so lässt es sich leicht erklären, warum es unseren Hauskatzen so leicht fällt sich in einem Rudel zusammenzuschießen. Aber, man sollte auch immer bedenken, dass unsere Hauskatzen dennoch Einzelgänger sind und man bei einer Zusammenführung zweier fremder Katzen Geduld benötigt. Und einige unserer Hauskatzen gar werden immer Einzelgänger bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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