Info Rennmaus

Wissenswertes über mongolische Rennmäuse                       

 

Seit einem Monat bin ich stolzer Rennmaushalter.

Rennmäuse sind heute in jedem Zoofachgeschäft zu finden. Die kleinen Nager werden auch Gerbils genannt. Es sind niedliche kleine Zeitgenossen, deren Haltung allerdings nicht ganz einfach ist. Zudem, sie gehören nicht in die Gattung der Mäuse, auch wenn es deren Name vermuten lässt, sondern zu den Wühlern.

Rennmäuse leben in Gruppen in der Mongolei. Daher sind es Rudeltiere, die in Gefangenschaft nicht ganz einfach im Rudel zu halten sind. Am besten eignet sich eine Gruppe von 2 Tieren. Sie brauchen viel Platz, mindestens 80x40x40 cm. Dennoch ist das Platzangebot nicht so ausschlaggebend wie das Beschäftigungsangebot. Rennmäuse neigen dazu, sich ihren Artgenossen gegenüber Dominant zu erweisen. Daher kann es in einer größeren Gruppe schnell zu ernsthaften beißereien kommen.                        

In der Mongolei ist das Futter rar, im Gegensatz dazu gibt es viele Feinde. Das Überleben wird nur durch ausgesprochene Aktivität gesichert. Schnelle Futtersuche, flinkes huschen, damit Fressfeinde keine Chance haben. Hinzu kommt erschwerend, das man das Futter nicht direkt vor der Nase findet. Ein Tunnelgangsystem mit vielen Eingängen sichert noch zusätzlich die Tiere ab. Nur wer flink ist kann überleben. Kranke Tiere werden oft von der Gruppe verstoßen. Somit kann man sich auch vorstellen, dass Rennmäuse in Gefangenschaft schnell dazu neigen sich zu langweilen.

Somit erwirbt man mit der Rennmaus ein Haustier, dass genügend Einstreu braucht, um Gänge zu graben. Ist dies nicht möglich, so kommt es zu Verhaltensstörungen, da sie ihrem Instinkt, eben Tunnels zu graben nicht nachgehen können. Daher eignen sich keine handelsübliche Kleintierkäfige.

Eine einzelne Rennmaus wird verkümmern, da ohne Partner keine angeborene Verhaltensweisen mehr möglich sind. Sie brauchen dringend einen Partner. Für Anfänger ist es von Vorteil sich zwei geschlechtsgleiche Partner anzuschaffen.  Rennmäuse verteidigen ihr Revier ebenfalls gegenüber fremden Artgenossen. Daher verlaufen Vergesellschaftungen nicht ganz einfach und bereiten oft viel Mühe.

 

Mein Fazit: Es sind nette kleine Tiere, die aber geduldige Hände benötigen. Sie sind keinesfalls für Kinder geeignet, da sie nur selten so zahm werden, dass man sie richtig "knuddeln" kann. Sie erschrecken sich schnell und verlieren dann bald das Vertrauen zu ihren Haltern, bzw. sie fassen nie vertrauen. Eine Vergesellschaftung nach dem Tod einer Maus, oder nach einem "Geschlechterirrtum" ist schwierig und die Mäuse sind zudem noch wählerisch, was ihren Partner anbelangt.

Hat man alle Hürden überwunden, zeigen sich die Mäuschen als neugierig und lernwillig. Auch die richtige Auswahl des Futters ist nicht ganz einfach, da Rennmäuse schnell zur Verfettung neigen und fast alle handelsüblichen Futtermischungen einen Fettgehalt von über 6% aufweisen. Durch die alleinige Ernährung damit würden sie schnell verfetten, was bei ihnen - da sie in der natürlichen Heimat nur karge Kost finden - schnell lebensbedrohlich werden kann.

Sollte dennoch Interesse an der Haltung bestehen, die durchaus auch ihre Reize hat, empfehle ich die Seite:

www.rennmaus.de

 

 

  

 

 So sieht das perfekte Rennmausheim aus. Viele verschiedene Materialien zum Nagen, eine größe von 1,20x60x60 (was allerdings wirklich groß ist, fast zu groß!):

 

Und ein weiteres Heim, mit 60x80x90 nicht nur zum Buddeln, nein auch um Stürze nicht zu schlimm werden zu lassen, ist hier viel Einstreu vorhanden. Zudem lässt sich hier gut das beliebte Spielzeug wie die Papageienschaukel, die Weidenbrücke und ganz wichtig auch, die Häuschen zu sehen.

 

 

 

 

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