Hobby Terraristik

Was muss ich bei Terrarientieren beachten?                     

Punkt 1: Für wen ist ein Terrarientier geeignet?

 

Für jemanden der ein Tier zum umhegen, gemeinsamen Spiel und Schmusen braucht? 

 

 Nein! Dann können Sie sich einen Hund, oder eine Katze anschaffen.

 

Für jemanden der ein Tier zum Angeben braucht?

 

Nein, dann lernen Sie stricken, häkeln oder filzen und stellen so Tiere her. Denn ein Tier kaufen kann sich jeder x-beliebige Trottel, warum sollte man damit angeben können?

 

Für jemanden, der Spaß daran hat zu gestalten?

 

Ja, denn hier haben Sie alle Möglichkeiten spezifische Landschaftsausschnitte zu gestallten. Allerdings müssen Sie hierbei die Bedürfnisse Ihres Pfleglings berücksichtigen. Erst gestallten, dann das Tier. 

 

Für jemanden, der aktiv Artenschutz betreiben möchte?

 

Bedingt, denn geschützte Arten sind meist auch empfindlich und daher für Anfänger keinesfalls geeignet. Nachzuchten zu erzielen ist die Krönung der Terraristik, nicht der Einstieg.

 

Für jemanden, der neues Lernen will?

 

 Ja, dies ist ein Muss für Terraristiker. Sie müssen immer wieder auf Berichte erfahrener Herpetologen (Wissenschaftler für Reptilien) zurückgreifen. Sie müssen die Haltungsbedinungen genau kennen. Denn nur wenn Ihr Reptil die gleichen Bedinungen wie in freier Natur vorfindet - Luftfeuchte und Temperatur- wird es ein langes Leben haben.

 

 

Punkt 2: Was muss man in der Terrarist beachten?

 

Gesetzliche Bestimmungen: Es gibt zwei Sachen die Sie beachten müssen:

 

1. wenn Ihr ausgesuchter Pflegling laut BartSch (Bayrisches Artenschutzgesetz, dies ist deutlandweit gültig) oder WaSHG(Washingtoner Artenschutzgesetz- weltweit gültig) fällt, so müssen Sie Ihren Pflegling in der "unteren Naturschutzbehörde" anmelden und in Ihrer Gemeinde wird dann ein Buch geführt, dass Sie eben dies Tier halten. Nachzuchten, oder Todesfälle müssen sie ebenfalls der unteren Naturschutzbehörde melden.

 

2. viel schwieriger ist es mit den "gefährlichen Tieren", da es hier noch nicht einmal ein deutschlandweit gültiges Gesetz gibt. Als Beispiel mal der "grüne Baumschnüffler" eine Giftschlange, die nicht sonderlich giftig ist und deren Biss allerhöchstens ein wenig Fieber verursacht. Ich wohne hier am Rand von Bayern, würde ich mir einen grünen Baumschnüffler anschaffen wollen, so müsste ich erst über den DGHT (Dachverband - Gesellschaft für Terraristik und Herpetologie) einen Sachkundenachweis machen (eine Schulung, an deren Ende eine Prüfung bevorsteht, kostet zwischen 160 und 200Euro) und nach bestandener Prüfung dürfte ich mir dann einen "grünen Baumschnüffler" kaufen, den ich dann, wie jedes andere "gefährliche Tier" auch dem Ordnungsamt melden müsste. Das Ordnungsamt unternimmt dann nocheinmal eine kleine Kontrolle, ob das Tier dann auch wirklich unter den gelernten "Sicherheitsvorkehrungen" gehalten wird.

Oder aber, ich packe meine Sachen, ziehe 20 km um (ins benachbarte Baden-Würrtemberg) und kaufe mir dort einen "grünen Baumschnüffler" da dieser dort nicht unter den "gefährlichen Tiere" fällt. Auch verschiedene Amphibien- und Spinnenarten fallen unter "gefährliche Tiere", wobei in einigen Bundesländer sämtliche Reptilien, Amphibien und Spinnen überhaupt nicht in diesen Paragraphen fallen. Erkundigen Sie sich vorher.

 

Für Tiere, die einem Menschen wirklich gefährlich werden können, empfehle ich dringenst einen Sachkundenachweis, auch wenn Sie diesen gesetzlich in Ihrem Bundesland nicht benötigen.

 

 

Weiterhin müssen Sie ganz ganz dringend die Bedürfnisse Ihres Schützlings wissen und zwar weitestgehend vor dem Kauf. So können Sie 30 cm lange Schlangen erwerben, die später einmal 6 m lang werden, kleine niedliche Echsen, die Ihnen über den Kopf wachsen, Schlangen die nur Schlangen fressen, beissende Riesenschildkröten, die auch Finger nicht verschmähen..... könnte sehr sehr teuer werden ein unüberlegter Kauf. Oder Ihr Tier stirbt aber. 

 

 Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass ich die Ämter nicht verwechselt habe. Viele meinen, dafür wäre das Veterinärsamt zuständig, dies ist allerdings falsch.

 

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